Montag, 24. November 2008

anderes Finnland

Nachdem sich die Euphorie von Stockholm wieder gelegt hat und Helsinki mit den Beeindrucken dran war, war es mal wieder Zeit, sich großzügiger Weise ein paar Tage frei zu nehmen und das nächste Ziel anzusteuern. Da eine Billigfluglinie meinte, uns mit einen Lockangebot erst nach Tampere zu ihren "Flughafen" zu locken und um uns dann auch noch nach Riga für einen schmalen Taler zu verfrachten...machten wir uns also auf den Weg in die ehemalige Industriestadt. Es gibt so Aussichten, da fragt man sich doch wirklich, ist das das fertige Stadtkonzept oder arbeiten die Stadtoberen noch dran. Tampere...zweitgrößte Stadt Finnland, ehemalige Industriestadt und beides kann man auf einen Bild darstellen...Die drei gelangweilten Herren im Vordergrund sind mir übrigens von Helsinki schon nachgelaufen und wollte danach durch ihre Statur, die Mischung aus Altstadt und Schornsteinpanorama verdecken...Es steht auch die These im Raum, das man damit ein gewisses Flair bzw. ein Wiedererkennungseffekt damit erzeugen will...die Behauptung der Reiseführer, das alte Fabrikgebäude zu Galerien umgestaltet wurden, stützen diese These... Leider ist damit Tampere im groben schon beschrieben...die Information die ich einer finnischen Quelle entlocken konnte, das diese Stadt das eigentliche Mekka der finnischen Rockszene zu sein scheint, konnte ich leider nicht ergründen. Aber die Anbindung der schon erwähnten Airline scheint wohl auch den Ausschlag zu geben, das diese Stadt wohnorttechnisch von vielen Bands genutzt wird und viele ausländische Fans den günstigen Weg hier her bevorzugen.

Das übrigens alles, was man braucht, um preisbewußte Reisende abzufertigen...kann man von 1€ eigentlich noch vom Preisbewußtsein reden...aber da war auch das Warten auf die Hand, die mir sagen sollte: 'du glaubst doch nicht wirklich...' ... nix war es mit der Hand... ein nettes Lächeln habe ich dafür noch bekommen. Es geht also...nur Handgepäck, kein leckeres Flugzeugessen mit den vielen Einzelteilen zum gespannten Auspacken, kein Bier zum Mutantrinken, kein warten am Scheck in und die Gefahr für Ausnahmen dann nachzubezahlen...

Wer erst Abends fliegt und nur 180km fahren muß, braucht noch eine Ausrede, um nicht doch noch einige Stunden im Vorlesungssaal zu verbringen. Aber als Student sind die Ausreden ja vielfältig und für mein schlechtes Gewissen, mußte eine Tour um die zwei angrenzenden Seen vor dem Abflug her halten. Und da war es wieder, meine Gastgeber hatte mal wieder Recht gehabt. Wenn man als Berliner nach Helsinki kommt, muß man jeden Finnen der fragt erzählen, wie entspannend es man hier Finnland findet....und was bekommt man zu hören: 'Helsinki ist nicht Finnland!!!!'


An dieser Stelle setzte dann die Überzeugungskraft dieser Worte ein...es gibt Ruhe und dann gibt es Ruhe...aber wenn man schon von allein schon die Lautstärke seiner Stimme senkt, um die Ruhe nicht zu stören oder weil man Angst hat, von der Ruhe nicht genug mitzubekommen...dann sollte man vielleicht von der Ruhe reden. Die Finnen haben es einfach drauf, sich das Leben richtig einzurichten...hier war dann als ein Cottage direkt am See, mit einer Aussensauna, eine Grillecke und ein Böötchen und der angesprochenen Ruhe...was will man eigentlich mehr...

Auf den Weg in die Stadt war dann die Bekanntschaft mit dem ersten Schnee angesagt und die Notwendigkeit von finnischen Winterreifen an dem Fortbewegungsmittel. Die Reifen sind mit kleinen Metallplättchen versehen, welche wie Spicks funktionieren, sind als Geräuschkulisse in der Stadt etwas nervig, aber hier dann wohl mal eine super Idee...

Keine Kommentare: