Samstag, 4. Oktober 2008

Anderer Enthusiasmus

An einem Donnerstagabend in der Metro von Helsinki auf den Weg in die Innenstadt, ich hatte meine Schlachtenbummleruniform vom FC Honka irgendwie zu Hause vergessen. Und ich dachte schon es liegt am Alter, aber es liegt wohl an der Gegend, irgendwie hatten alle Mitreisenden die Schals und Trikots vergessen oder gut getarnt. Die bierdosenhaltenden Sprech- und Gesangschöre schienen in dieser Stadt auch andere Verkehrsmittel zu nutzen. Falscher Tag, falsche Zeit oder lag es am Regen...das Grübeln hörte auch nicht auf, da die Innenstadt auch kein abweichendes Bild zu sonstigen Tagen zu bieten hatte.
Also noch mal, es war Donnerstag, es war UEFA-Cup-Zeit und wie begeistert der sportliche Teil der Bevölkerung ist, konnte ich ja schon in deren Mitte beim Länderspiel in einer Sportsbar erleben. FC Honka-Santander im Finnairstadion, ein kleines Schmuckstück für 12.000 Menschen und Kunstrasen...der Versuch mit richtigen Rasen wurde nach der 3. Runde abgebrochen.
Im Stadion wurde mir dann sehr schnell wieder bewusst, da gibt es wohl noch eine Sportart, die hier wohl den höher Stellenwert hat, aber Eishockey steht auch noch auf meiner To-Do-Liste.
Die Örtlichkeit war zu etwa 80% gefüllt...ja, es lief parallel auch noch Eishockey in der Stadt...der Teil der Zuschauer, welcher durch eine Geräuschkulisse die Aufmerksam auf sich lenkt, beschränkte sich bei der Heimmannschaft auf etwa 200...nein, es fehlen da keine ein zwei Nullen...die Spanier boten dagegen mindestens 300 auf, wo aber die Hälfte bestimmt Austauschstudenten waren.
Die vereinzelten Ordner, welche durch die sparsam angereisten Polizeikräfte unterstützt wurden, sind auch mehr für die Informationsauskunft da, was dann wieder die Entspanntheit dieses Landstriches wiederspiegelt.
Ach so, Fußball wurde auch noch gespielt, Santander ist weiter gekommen, durch das gleiche zweckmäßiges 1:0 des Hinspieles. Das Highlight des Spiele war dann eher, die lautstarke finnische Anweisung eines Zuschauers an die Balljungen, doch mal die Rudelbildung am Spielfeldrand aufzulösen und die Bitte den Tätigkeitsbereich etwas auszudehnen...
So unaufgeregt wie die Anreise zum Spiel verlaufen war, so entspannt war dann auch der Verkehr nach den Spiel...jeder der schon mal mit dem Auto auf der Heerstraße nach einem Hertaspiel stand, wird sich wohl in einem anderen Film wieder finden.